Ludwig-Maximilians-Universität München
Schnelle Gendiagnostik durch Nanotechnologie
Die Ludwig-Maximilians-Universität München zählt zu den führenden Forschungsuniversitäten Europas. Am Center for NanoScience (CeNS) der Universität haben die Forschern Joachim Stehr, Federico Bürsgens und Lars Ullerich ein unverzichtbares Werkzeug in der Molekularbiologie, die Polymerase-Kettenreaktion (PCR), wesentlich verbessert. Die PCR ist ein Verfahren zur präzisen Vervielfältigung von DNA. Dazu wird eine Probe – etwa eine Blut- oder Speichelprobe – wiederholt erhitzt und wieder abgekühlt, um in jedem Zyklus genetisches Material in der Probe zu kopieren. Das geschieht so oft, bis genug Erbsubstanz vorhanden ist, um zum Beispiel Infektionen und Erbkrankheiten nachzuweisen. Ein wesentlicher Kunstgriff der Erfinder besteht darin, dieses langwierige Verfahren dadurch zu beschleunigen, dass sie die Temperaturänderung gezielt auf den winzigen Bereich der Probe, in dem sich tatsächlich des zu vervielfältigende Erbmaterial befindet, beschränken.
SR Huebner hat die Erfinder von Anfang an bei Aufbau ihres Patentportfolios begleitet. Mit dem ersten grundlegenden Patent gewannen die Erfinder Investoren, die eine Ausgründung aus dem CeNS und viele Jahre Entwicklungsarbeit finanzierten, bis schließlich mit der neuartigen Pluse Controlled Amplification (PCA) der Durchbruch gelang. Das neue Verfahren vervielfältigt Erbsubstanz bis zu 20 mal schneller als konventionelle Verfahren. Dieser Erfolg erregte die Aufmerksamkeit des Silicon Valley-Konzerns HP (ehemals Hewlett Packard), der das Unternehmen der Erfinder für einen dreistelligen Millionenbetrag übernahm.




